Darum verkaufen Musiker*innen ihre Songrechte

Bob Dylan, Neil Young, ein Großteil von Fleetwood Mac oder zuletzt auch Popstar Shakira: Sie alle haben zuletzt mindestens einen Teil ihrer Songrechte für ein großes Vermögen verkauft. Musik als Investitionsgut wie Gold und Öl. Doch warum? Und vor allem warum gerade jetzt? 

In Zeiten der Pandemie, in der Tourneen abgesagt werden, geht vielen Künstler*innen ein Großteil der Einnahmen flöten. Bereits seit Jahren sinken die Einnahmen durch Verkäufe aufgrund der zahlreichen Streaming-Dienst-Anbieter. Daher werden Einkünfte durch Einsätze von Songs in Werbung, Radio oder Film immer begehrter. Doch die Einnahmen kommen für Musiker*innen unregelmäßig und Tröpfchenweise. Dazu kommt ein gewaltiger Verwaltungs-Aufwand. Für viele lohnt es sich daher, gerade in Corona-Zeiten, ihre Musikrechte auf einen Schlag gegen eine große Summe abzutreten. Bob Dylan hat durch den Verkauf seiner rund 600 Songs etwa 300 - 500 Mio US Dollar kassiert. Für die Rente sollte somit gesorgt sein und auch als Nachlass lässt es sich so einfacher unter den Erben aufteilen.
Gekauft werden die Songrechte von Musikverlagen wie Hipgnosis, der Common Music Group oder Primary Wave Music. Viele Manager dieser Firmen haben langjährige Beziehungen in die Musikindustrie und genießen dort großes Vertrauen. Die Verlage verwalten die Musikrechte und sorgen für Einsätze in Filmen, Serien, Spielen, Werbung und mehr. Mit den Künstler*innen werden auch, wie im Falle Neil Youngs, Vereinbarungen getroffen. So wird verhindert, dass die Musik für Zwecke eingesetzt wird, die den Songschreiber*innen nicht passen. Als weiterer Grund für die aktuelle Verkaufswelle wird auch der Machtwechsel in den USA genannt. Rechte werden verkauft, bevor es dort zu Steuererhöhungen kommen könnte.

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